Bewegungsstörung
Bewegungsstörungen werden in ihrem Auftreten zwischen stereotypen und zerebralen Bewegungsstörungen unterschieden.
Die stereotype Bewegungsstörung zeigt sich durch wiederholte und
nahezu gleichförmige Bewegungsabläufe der Hände, des Kopfes oder auch
des gesamten Körpers. Stereotypien können sich als Kopfschaukeln, Körperschaukeln,
Haaredrehen, Haarezupfen oder auch als Händeklatschen bemerkbar machen. Stereotype
Bewegungsstörungen treten auch in der Form der Selbstverletzung auf.
Stereotype Bewegungsabläufe sind im Säuglingsalter und auch noch im
Kleinkindalter keine Seltenheit, nehmen jedoch in der Häufigkeit des Auftretens
mit zunehmendem Alter ab. Eine pathologische stereotype Bewegungsstörung kann jedoch
in jedem Lebensalter einsetzen. Zumeist ist sie eine Reaktion auf ein einschneidendes Erlebnis.
Bei Patienten mit vorausgehenden Entwicklungsstörungen kann eine stereotype Bewegungsstörung
durch eine schmerzhafte körperliche Erkrankung ausgelöst werden.
Stereotype Bewegungsstörungen müssen nicht zwingend stationär behandelt werden.
Abhängig vom Selbstgefährdungspotential, der Grunderkrankung und den Behandlungserfolgen
ist eine ambulante Behandlung möglich.
Zerebrale Bewegungsstörungen
Zerebrale Bewegungsstörungen werden auch z.B. infantile Zerebralparese genannt und ist eine Folge einer Hirnschädigung, die vor, während oder nach der Geburt entstanden ist. Zerebrale Bewegungsstörungen treten also schon in den ersten zwei Lebensjahren auf. Bei ihnen sind die motorischen Fähigkeiten eingeschränkt, was zumeist als spastische Lähmung auftritt. Anzeichen einer Erkrankung kann eine langsamere Entwicklung des Kindes sein, insbesondere ein späterer Beginn zu krabbeln, oder aber das Krabbeln oder Liegen erscheinen seltsam. Bewegungen scheinen nicht gezielt ausgeführt zu werden, das Gleichgewicht zu erlangen oder zu halten ist für das Kind ein Problem. Es ist jedoch unbedingt notwendig in der Diagnose eine zerebrale Bewegungsstörung von einer durchaus auch möglichen Entwicklungverzögerung des Kindes zu unterscheiden. Eine Übungsbehandlung kann die Bewegungsstörung in unterschiedlichen Stärken beheben, eine völlige Heilung ist jedoch nicht immer möglich.