Ursula Althof-Kruse
Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie
‐ Psychotherapie ‐

Eine der wichtigsten Fortbewegungsarten
des Menschen ist,
dem anderen auf halbem Weg entgegenzukommen.

- Anonym

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Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing ist ein Begriff, der aus dem Englischen entlehnt wurde und von to mob kommt, was so viel heißt wie anpöbeln, schikanieren. Im englischen Sprachraum ist eher der Begriff bullying , also einschüchtern, schikanieren in Gebrauch.

Beides meint aber das gleiche: Das systematische, dauerhafte und über einen langen Zeitraum ausgeübte attackieren von einzelnen Betriebsangehörigen. Beleidigungen, Belästigungen, Ausgrenzungen von gleichgestellten Mitarbeitern oder Vorgesetzten werden dabei direkt oder indirekt ausgeübt. Das Attackieren von Untergebenen dagegen wird häufig Bossing genannt.

Etwa 3,5% der Arbeitnehmer - das sind etwa 1,5 Millionen Mobbing-Opfer - werden täglich in den Betrieben dieser Mobbing Schikane ausgesetzt. Die Gründe sind unterschiedlich. Unter dem verstärkten Druck in der Arbeitswelt, auf dem Arbeitsmarkt und dem Konkurenzdruck entstehen Situationen, in denen Machtkämpfe im Betrieb, ungelöste Konflikte und Streitigkeiten hineinspielen. Die Täter sind zumeist übermäßig selbstbewußt, geltungsbedürftig und haben das Bedürfnis andere zu domineren.

Allein in der deutschen Wirtschaft wird ein Schaden von 30 Milliarden Euro pro Jahr durch Mobbing geschätzt, weil die Mobbing-Opfer in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt werden, ihre Arbeit nicht mehr planmäßig erfüllen können (auch weil sie von Informationswegen abgeschnitten werden und so Arbeitsvorgänge nicht oder mehrfach erledigen müssen) und die Mobbing-Täter selbst zu viel Zeit mit der Schikane ihrer Kollegen oder Mitarbeiter verbringen.

Der Leidensdruck des vom Mobbing betroffenen Mitarbeiter wird mit zunehmenden Verlauf stärker: Dauerhafte direkte oder indirekte Angriffe des Täters führen zur Isolierung des geschädigten Mitarbeiters, er wird zum Außenseiter. Daraus kann ein Feedback des angegriffenen Kollegen werden: Der Angegriffene kann sein Verhalten ändern, wird mürrisch, unfreundlich, mißtrauisch seinen Kollegen gegenüber.
Soziale Kontakte am Arbeitsplatz zu knüpfen oder zu erhalten fällt dem Schikanierten immer schwerer und wird schließlich völlig aufgegeben.

Mobbing Folgen / Mobbing Hilfe (Münster)

Dabei sind schwere Erkrankungen die Folge: Schlafstörungen, Migräne, Kreislaufprobleme, Schweißausbrüche, Magen-Darm-Beschwerden, Tinnitus, Erschöpfungszustände, Rücken-Nacken-Probleme oder Konzentrationsmängel können auftreten. Auslöser dieser Erkrankungen ist aber die andauernde Streßsituation, die schwere psychische Trauma auslöst. Daher ist eine Behandlung der körperlichen Erkrankungen nicht ausreichend. Der streßauslösende Faktor selbst und der Umgang mit dem Mobbing muß betreut werden.

Siehe auch: Bossing - Mobbing durch Vorgesetzte